Bremerhaven

Vor 45 Jahren: Die Reise der „München“ endet in einer Katastrophe

Die „München“ war eines der größten Schiffe ihrer Zeit. Vor 45 Jahren ging sie mit 28 Menschen an Bord in einem Orkan auf dem Atlantik unter. Was passiert ist, konnte nie ganz geklärt werden. Letzte Spuren der Katastrophe finden sich in Bremerhaven.

von Thorsten Brockmann 13. Dezember 2023

Mit mehr als 260 Meter Länge war LASH-Carrier "München" in den siebziger Jahren ein imposanter Frachter. Zum An- und Ablegen waren mehrere Schlepper nötig. Dieses Bild wurde 1978 in Bremerhaven aufgenommen - wenige Monate später verschwand das Schiff im stürmischen Atlantik. Foto: Helmuth Möncke/DSM

Es sieht aus wie der ganz normale Start einer Routine-Tour: Am 7. Dezember 1978 läuft die „München“ aus Bremerhaven aus. Ziel: der US-Hafen Savannah. Das Schiff hat Maschinenteile und Stahl geladen, und Kapitän Johann Dänekamp weiß schon beim Ablegen, dass es ungemütlich werden wird auf dieser 62. Atlantiküberquerung des Schiffes. Nördlich der Azoren tobt seit Wochen ein gewaltiger Sturm - so groß, dass es keine Möglichkeit gibt, ihn zu umfahren. Eine britische Wetterstation nennt ihn gar einen „Jahrhundertorkan“. Es herrscht Windstärke 11. Die Wellen sind 15 Meter hoch. Aber die „München“ hat schon viele Stürme überstanden und Dänekamp und sein Team gelten als erfahren. Ihr Schiff ist mehr als 260 Meter lang. Die 83 Leichter an Bord sollen so konstruiert sein, dass sie nicht untergehen können. Und mit ihren wohl auch das „Mutterschiff“ nicht.