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„Es läuft doch alles konträr.“ Dieser Tage kommen mir diese Worte Hans Kists in den Sinn. Der Zevener Architekt und Tischler ließ sie mehrmals mir gegenüber fallen, als wir über die Verkehrsplanung in Stadt und Land, die ÖPNV-Katastrophe, das Fehlen von Baum und Strauch an Straßen und Wegen, die Einheitsarchitektur oder den Abriss alter Gebäude sprachen.
Die Samtgemeindeverwaltung habe ein Auge auf das, was im öffentlichen Raum und was auf den öffentlichen Raum wächst und wuchert. Und sie sucht den Kontakt zu ihren Nachbarn. Das versichert Pressesprecher Christoph Reuther.
Dass Baum, Busch und Strauch an der Grundstücksgrenze nicht haltmachen, hat nicht selten zur Folge, dass sich Nachbarn nicht grün sind. Von ihren Erlebnissen mit Stadt und Samtgemeinde Zeven als ihren Nachbarn berichten Friedhelm Grube und Hans Kist.
In Reaktion auf die Bemühungen des Zevener Stadtrates, für mehr Fahrradfreundlichkeit zu sorgen, weist Hans Kist auf einen bereits erfolgten Streich der Stadtverwaltung hin: Mit gelber Farbe auf das Pflaster des Radweges an der Straße Auf dem Quabben gesprühte Warnungen. Wer aus der Straße Auf der Worth in den Quabben einbiegt, der bekommt zu lesen „Achtung - falsche Richtung“.
Der 71-jährige Zevener Hans Kist will seine Frau besuchen. In der Reha in Schleswig-Holstein. Er will mit Bus und Bahn reisen. Und damit nimmt das Drama seinen Lauf. Der Bericht einer Reise, auf der eigenlich schief lief, was schief laufen konnte - und die Frage nach dem „Warum?“
Zweieinhalb Kilo Gewicht hat Hans Kist bei einem dreitägigen Klinikaufenthalt im Rotenburger Diakonieklinikum eingebüßt. Ihm wurde als Vegetarier Fleisch vorgesetzt, klagt der Zevener. Was sagt die Klinikleitung dazu?
Was wird aus dem lange angekündigten Abriss der seit Jahren leer stehenden Gauß-Schulen am Lühenfeld in Zeven? Diese Frage stellen sich etliche Zevener. Im Zevener Rathaus geht man davon aus, dass der Abriss 2023 erfolgt.
Es fehlt an Schatten spenden Bäumen in der Stadt. Sommers heizen sich Straßen auf, wo kein Baum für Kühlung sorgt. Kritik an fehlendem Baumbestand üben auch Zevener. Bauamtsleiter Tim Burow entgegnet, wo möglich, werden Bäume gepflanzt.
Hans Kist hadert mit der Rotenburger Kreis- und der Zevener Samtgemeindeverwaltung. Der 70-jährige Zevener Tischler und Architekt kritisiert die seiner Ansicht nach mangelnde Unterstützung der lokalen und regionalen Wirtschaft.
Zeven - die fahrradfreundliche Stadt. Diese Zukunftsmusik hat Hans Kist schon oft gehört. „Es wird viel geredet, aber es tut sich nichts“, stellt der 70-jährige Zevener fest. Doch, meint Bauamtsleiter Tim Burow. „Wir sind fleißig dabei“, entgegnet er.
Hans Kist ist seit jeher mit dem Fahrrad unterwegs. Doch die Radwege, die durch die Stadt führen, meidet er. „Die müssten im Grunde komplett neu geplant werden“, meint er. Er hadert mit der Verkehrsplanung in der Stadt, mit dem Bahnübergang vor der Haustür am Nordbahnhof, mit irreführenden Verkehrsschildern, mit dem Mangel an Straßenbäumen und, und, und. „Hier läuft alles konträr zur Vernunft“, klagt der Zevener Architekt und Tischler.
Erhalten und sanieren oder abreißen und neubauen – diese Frage beschäftigt Laien wie Fachleute. In Zeven, Tarmstedt, Sittensen und auch Berlin ist eine Debatte darüber aufgekommen, ob alte Gebäude wegkönnen, ohne das Ortsbild zu stören. Auch das Thema Nachhaltigkeit rückt dabei in den Fokus. Die einen vertreten die Auffassung, Abreißen sei eine ökologische Schande. Andere sind Anhänger der These, dass sich die Klimaziele der Regierung im Hinblick auf die geforderte Reduktion der Kohlendioxidemissionen im Gebäudesektor nur mit Neubauten erreichen lassen. Der Bockeler Architekt Ralf Grabau mag sich zu keiner der beiden „Glaubensrichtungen“ uneingeschränkt bekennen. Er differenziert.
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