Lücken im Plattenregal - das geht gar nicht

Die gute alte Schallplatte feiert seit Jahren eine Renaissance. Zu der trage ich maßgeblich bei. Sehr oft klingelt die freundliche Paketbotin an unserer Haustür, um meine Sammlung zu vergrößern. Meine Frau findet das inzwischen nur noch bedingt lustig. Vor ihr verbergen lassen sich die Lieferungen aber nicht, weil ich ihr schlecht weiß machen kann, dass sich in den sehr flachen, quadratischen Paketen, die da ständig ankommen, Socken oder ähnlich nützliche Dinge befinden.

Meine Sammlung musste bereits umziehen, weil in dem Zimmer, in dem sie bisher untergebracht war, der Platz nicht mehr ausreichte. Das neue Regal, in dem die Platten nun stehen, weist noch beträchtliche Lücken auf, ist also auf Zuwachs ausgerichtet. Zu dem sollten vier Schallplatten beitragen, die ich jüngst in einem Online-Shop bestellt hatte. Das werden sie aber nicht tun. Jedenfalls nicht nach dem aktuellen Stand der Dinge.

Wie es manchmal so ist: Man klickt hier und klickt dort, kontrolliert die Bestellbestätigung nur flüchtig, freut sich auf die Lieferung - und wundert sich, dass nichts ankommt. In solchen Fällen neige ich zu größtmöglicher Nervosität, was dazu führt, dass ich hektisch meine Mails durchstöbere, um zu ergründen, was schiefgegangen ist. Bei dieser Bestellung: alles.

Im Eifer des Gefechts hatte ich angeklickt, dass die Platten nicht zu mir nach Hause geliefert werden sollen, sondern an eine Abhol-Station - in Berlin. Nun trennen mich gute 460 Kilometer von den Schallplatten und der Möglichkeit, im Regal klaffende Lücken aufzufüllen. Das geht natürlich gar nicht. Deshalb muss ich jetzt ein wenig tricksen, um die Kuh vom Eis und die Platten von Berlin nach Nordenham zu bekommen. Schließlich soll bald wieder ein flaches, quadratisches Paket geliefert werden.