Erste Frage: Sind Sie Mitglied in einem Verein? Egal, ob in einem Sport-, Kultur-, Förder- oder sonst einem eingetragenen Verein. Zweite Frage: Wann waren Sie zuletzt auf einer Jahres- beziehungsweise Mitgliederversammlung? Ich war zuletzt auf einer diese Sitzungen. In meinem Tennisclub. Was ich in den vergangenen Jahren festgestellt habe: Die Teilnehmerzahlen solcher Versammlungen lassen Jahr für Jahr nach. Viele Mitglieder verfolgen offenbar folgende Meinung: Ich zahle einen Beitrag und nutze die Angebote des Vereins. Basta! Das reicht. Oder in Bezug auf Fördervereine: Ich spende Geld, das muss langen. Was viele vergessen: Vereine benötigen nicht nur die Beiträge ihrer Mitglieder, sondern auch - und vor allem - einen Vorstand. Diese ehrenamtlichen Posten werden mehr denn je gemieden. Keine Zeit für ein Amt ist die häufigste Ausrede. Erst wenn es um die Existenz eines Vereins geht, weil ihm die Vorstandsleute fehlen, erklärt sich der eine oder andere bereit, einen Posten zu übernehmen - aber bitte nur kommissarisch, höchstens für ein, zwei Jahre. Die meisten Mitglieder gehen gar nicht erst zu Jahreshauptversammlungen. Ein Grund: Ich könnte ja als ...wart vorgeschlagen werden. Um mir die Peinlichkeit zu ersparen, ein angebotenes Amt mit fadenscheinigen Begründungen abzulehnen, bleiben sie diesen Sitzungen lieber fern - obwohl sie schon gern wissen würden, wie es so um den Verein steht. Das ist die traurige Gegenwart, liebe Mitglieder.