„Wir wollen herausfinden, wie viele Leute eine Ladesäule benötigen und wo die stehen soll“, fasst Till Scherzinger, Leiter des Klimastadtbüros, zusammen. Die Umfrage setzt das Klimastadtbüro im politischen Auftrag um.
Herausforderungen für die Leitungsnetze
Hintergrund ist ein Bundesgesetz, durch das die Erweiterung von Ladeinfrastruktur für Neu- und Bestandsbauten vorangetrieben werden soll. Aus den gesetzlichen Vorgaben ergeben sich jedoch unter anderem Herausforderungen für die bestehenden Leitungsnetze. Die müssen künftig so leistungsfähig ausgelegt sein, dass sie nicht zusammenbrechen, wenn abends zahlreiche Bewohner eines Stadtteils gleichzeitig ihre Fahrzeuge an die Ladestationen hängen. „Aus den Ergebnissen der Umfrage sollen Ableitungen getroffen werden: Was muss gebaut werden, um die Stadtviertel für den zu erwartenden Bedarf zu versorgen?“, nennt Scherzinger ein Ziel der Umfrage. Der Magistrat ist aufgefordert, die Bedarfe der Ladeinfrastruktur unter der Beteiligung eines externen Beraters zu erarbeiten.
Für private E-Auto-Nutzer bietet die Teilnahme weitere Vorteile:
Rabatte bei der Installation von privaten Ladestationen können sich lohnen, denn je nach Anbringungsort, Art des Moduls und der Installation müssen Auftraggeber mit Kosten zwischen 1000 und 5000 Euro rechnen. So kostet die Anschaffung und Installation einer durchschnittlichen Wallbox in der privaten Garage rund 1000 Euro.
E-Auto-Halter können auch von THG-Quote profitieren
Halter von Elektroautos können seit 2022 beim Quotenhandel für das von ihnen eingesparte CO2 eine Prämie von mehreren Hundert Euro im Jahr bekommen. Der Gesetzgeber hat die Definition eines privaten Ladepunkts so weit gefasst, dass faktisch alle, denen ein vollelektrisches E-Auto gehört, am Quotenhandel teilnehmen können. Grundlage für den Handel ist die Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote). Die Teilnehmer der Klimastadt-Umfrage können sich nach Beendigung des Online-Fragebogens registrieren und erhalten eine E-Mail mit weiteren Informationen und dem Registrierungslink.
Die bis zum 1. Mai laufende Umfrage zielt aber auch auf Gewerbetreibende. „Als innovativer und proaktiver Arbeitgeber können diese ihre Mitarbeiter unterstützen, indem sie Lademöglichkeiten für private und gewerbliche E-Autos zur Verfügung stellen“, sagt Scherzinger. Außerdem können Unternehmen Kunden eine Möglichkeit bieten, damit die ihre E-Autos laden.
Der Zeitpunkt sei günstig: „Aktuell fördert die KfW-Bank die Anschaffung unternehmenseigener Ladestationen für Elektrofahrzeuge“, erläutert Scherzinger. Unternehmen können eine finanzielle Unterstützung von bis zu 900 Euro pro Ladepunkt (maximal 45000 Euro) für den Kauf und die Installation erhalten.
„Nach Beendigung der Initiative wird das Klimastadtbüro die anonymisierten Antworten auswerten, analysieren und eine Ladestrategie erarbeiten“, kündigt Scherzinger an. Namen und Kontaktdaten der Teilnehmer werden nicht an die Stadt weitergegeben.
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