Niedersachsen

Evangelische Kirche befasst sich mit sexueller Gewalt

Nach der Veröffentlichung von Studien zu sexueller Gewalt ist die Bremische Evangelischen Kirche (BEK) zum Kirchentag zusammengekommen. „Sexualisierte Gewalt gehört zur Realität unserer Kirche und der Diakonie“, sagte Pastor Bernd Kuschnerus am Mittwoch in Bremen auf der außerordentlichen Sitzung. Man werde Verantwortung übernehmen. Es solle offen über die Ergebnisse gesprochen werden.

Von dpa
13. März 2024
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Die Sonne scheint hinter den Türmen des Sankt-Petri-Doms am Bremer Marktplatz.

Die Sonne scheint hinter den Türmen des Sankt-Petri-Doms am Bremer Marktplatz.

Foto: Hauke-Christian Dittrich

Eine im März veröffentlichte Studie hatte festgestellt, dass der Bremer Domprediger Günter Abramzik sexuelle Übergriffe auf 17 männliche Jugendliche verübt haben soll. Von einem „erheblichen Dunkelfeld“ müsse ausgegangen werden. Die meisten Taten seien in den 1970er-Jahren begangen worden. Abramzik war von 1958 bis zu seinem Tod 1992 Domprediger. Er galt als Persönlichkeit. Eine Aufarbeitung des Falls Abramzik habe es nicht gegeben, kritisiert die Studie.

Die BEK hat sich nach eigenen Angaben um eine Analyse des Falls Abramzik beworben und diese unterstützt. „Wir haben trotz unseres obersten Ziels, immer an der Seite der Betroffenen zu stehen, in der Vergangenheit Fehler gemacht und bedauern dies zutiefst“, heißt es in einer Stellungnahme.

Ende Januar war in Hannover die erste umfassende Studie zu sexueller Gewalt in der Evangelischen Kirche in Deutschland und in der Diakonie vorgestellt worden. Sie belegt Missbrauch.

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