Nordenham

Küstenschutz in der Wesermarsch: Dieser Deich muss zwingend erhöht werden

Die gute Nachricht vorweg: Insgesamt sind die Deiche in der Region für die bevorstehende Sturmflutsaison gewappnet. Das ist das Ergebnis der Herbstdeichschau, die jetzt stattfand. Doch es gibt auch einen Abschnitt, der zwingend erhöht werden muss.

Schafe auf einem Deich

Symbolfoto: Insgesamt sind die Deiche im Zuständigkeitsbereich des II. Oldenburgischen Deichbandes für die anstehende Sturmflutsaison sicher. Foto: Penning/dpa

Bei der abschließenden Hauptschau, die Ende vergangener Woche anstand, konnten die Deiche im Zuständigkeitsbereich des II. Oldenburgischen Deichbandes somit seitens des Landkreises Wesermarsch für schaufrei erklärt werden.

Bereits bei einer Vorschau im September hatten Fachleute die Deiche genau in Augenschein genommen. Auch hieran waren Mitarbeiter der zuständigen Behörden für den Küstenschutz, des Landkreises als Aufsichtsbehörde sowie der Hilfsorganisationen für den Katastrophenfall beteiligt gewesen. Vom Deichband waren die Vorstandsmitglieder und Deichgeschworenen der jeweiligen Deichabschnitte dabei. Sie begehen und kontrollieren die Deiche regelmäßig und brachten bei der Vorschau ihre Beobachtungen ein.

Das ist das Ergebnis der Deichkontrollen

Das Ergebnis der Deichkontrollen: Die feuchte und warme Witterung in den Sommermonaten hat zu einer üppigen Grasnarbe beigetragen, was gut ist. Regen und Wärme haben aber auch dazu geführt, dass an vielen Stellen großflächig Brennnesseln gewachsen sind, was der Deichdecke schadet.

Der Deichband möchte die Brennnesseln kurzfristig entfernen lassen und an deren Stelle neuen Rasen aussähen. Das Ziel ist es, eine durchweg widerstandsfähige Grasnarbe für den Winter zu erhalten.

Der Deichband ist fortlaufend dabei, kleinere Schäden an den Deichen und an Bauwerken zu beseitigen. Das waren in den vergangenen Monaten insbesondere Arbeiten an der Ufermauer in Fedderwardersiel und am Deckwerk bei Eckwarden. Beide Projekte sind noch nicht abgeschlossen.

Bei der Erneuerung des Braker Siels hat der Deichband des Weiteren eine der beiden großen Sielpumpen nach einem Schaden repariert. Zudem wurden ein neuer Motor und eine neue Steuerung eingebaut.

Hier muss der Deich zwingend erhöht werden

Am Deich im Bereich der südlichen Jade muss der Deich derweil zwingend erhöht werden. Für den Abschnitt zwischen Schweiburger Mühle und Jade/Wapeler Siel werden zurzeit die Unterlagen für die entsprechende Planfeststellung erstellt. Der Antrag soll im ersten Quartal 2024 eingereicht werden.

Doch wo soll der Klei für die Deicherhöhung herkommen? Der Deichband möchte diesen aus dem Wapeler Groden gewinnen. Der Kleibedarf für das Bauvorhaben an der südlichen Jade ist hoch, bedingt durch das langgestreckte Profil des sogenannten Klimadeiches nach unten und binnen.

Diese Herausforderungen gibt es

Die Planungen für den Deich zwischen Jade/Wapeler Siel und Dangast konzentrieren sich derzeit auf den Bereich Dangast. Hier kommen wegen der vorhandenen Bebauung die Standardlösungen für den Deichbau nicht überall infrage. Spezielle Lösungen seien hier erforderlich, damit kommunale und touristische Gebäude und Einrichtungen sowie Küstenschutz eine harmonische Einheit bilden, so der Deichband.

Eine weitere laufende Maßnahme: Nachdem im Jahr 2022 der außendeichs gelegene Deichunterhaltungsweg im Augustgroden gebaut worden ist, wurde 2023 der binnenseitige Deichverteidigungsweg angelegt. Die Maßnahme soll einschließlich der Herrichtung der beiden Zufahrtswege von der Bäderstraße zum Deichverteidigungsweg 2024 abgeschlossen werden.

Darum ist ein guter Küstenschutz wichtiger denn je

Der Landkreis Wesermarsch und der II. Oldenburgische Deichband bedanken sich bei allen, die sich für den Küstenschutz in der Wesermarsch einsetzen. Glücklicherweise gab es in der letzten Sturmflutsaison keine schweren Flutereignisse. Doch die jüngste Sturmflut an der Ostsee habe gezeigt, wie wichtig ein guter technischer und organisatorischer Küstenschutz ist, sind sich alle Beteiligten einig. (pm/tk)

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