„Mir hat einfach weh getan, wenn ich die leeren Blicke sehe, wenn man weiß, was die Jungs investiert haben. Das schmerzt“, erklärte Teammanager Alfred Prey seine Tränen am Freitagabend nach der entscheidenden Finalniederlage (0:2) gegen die Eisbären Berlin. „Und es hat mir auch für die Zuschauer leidgetan, weil wir so ein tolles Publikum haben, das mehr verdient hätte. Aber am Ende des Tages: Wir sind deutscher Vizemeister!“
Enttäuschung ist dem Stolz gewichen
Natürlich sitzt die Enttäuschung tief, aber es ist auch Stolz zu spüren. „Das, was wir erreicht haben, ist schon irgendwo einmalig. Man muss auch realistisch sein und sagen, man ist mit dem zufrieden, was man geschafft hat“, so Prey.
„Katja Brüderer von der DEL macht seit 22 Jahren Siegerehrungen und sie hat gesagt, sie hat noch nie so ein faires Publikum erlebt. Keiner hat gepfiffen, ist aus dem Stadion gegangen und auch den Berlinern ist die Ehrung zuteilgeworden, die ihnen zustand. Das zeigt, was wir für eine Eishockey-Stadt sind“, sagte er.
Franzreb: „Wir versuchen es nächste Saison wieder.“
„Wir wissen alle, dass wir stolz sein können auf die Saison. Natürlich will man am Ende als Sportler das Ding nach oben halten, aber man muss auch sagen, dass es einfach nicht ganz gereicht hat. Wir haben nicht mehr zu den richtigen Momenten die Tore gemacht, sind ein bisschen von unserem Spiel abgekommen“, analysierte Torwart Maximilian Franzreb. „Die Eisbären haben uns da gut gekillt, vor allem unser Powerplay ab dem zweiten Spiel - Chapeau. Da müssen wir in der Zukunft Wege finden, dass besser zu machen, aber ich denke, dafür ist die Organisation sehr gut aufgestellt und dann versuchen wir es nächste Saison wieder.“
„Es ist erst ein paar Tage her. Die Enttäuschung ist noch da, das braucht noch ein bisschen Zeit. Aber uns geht es gut. Wir hatten am Samstag ein Teamevent und sind dann abends noch nach Bremen, um die Saison ein bisschen gemeinsam zu feiern.“
Die Spieler haben in den vergangenen Tagen dennoch ein wenig gefeiert, das ein oder andere Bier getrunken. „Wir hatten am Samstag ein Teamevent und sind dann abends noch nach Bremen, um die Saison gemeinsam zu feiern“, berichtet Markus Vikingstad. „Es ist erst ein paar Tage her. Die Enttäuschung ist noch da, das braucht noch ein bisschen Zeit. Aber uns geht es gut.“
Am Montag wird es nun noch Abschlusstests und im Anschluss die Exitgespräche geben. Da wird mit jedem Spieler individuell die Saison besprochen. „Zudem wird es eine kleine, interne Feier geben - und am Mittwoch dann noch eine Riesensause mit den Fans. Ich bin überzeugt: Das wird eine Feier, da werden vielleicht sogar die Berliner mit Neid auf uns gucken“, erklärt Prey.
Autokorso von der Eisarena zum Konrad-Adenauer-Platz
Die Vizemeister-Helden werden am „Tag der Arbeit“ nach der besten Saison der Vereinsgeschichte zusammen mit ihren Fans ein Feuerwerk der guten Laune abbrennen. Ab 13.30 Uhr wird das Team mit dem Trainerstab von der Eisarena am Wilhelm-Kaisen-Platz in einem Autokorso nach Geestemünde fahren - sicherlich gesäumt von Fan-Scharen an den Straßen.
Um 15 Uhr soll der Tross jedoch am Konrad-Adenauer-Platz eintreffen. Die dortige Feier wird bundesweit von Radio Bremen von 15 bis 16.30 Uhr im dritten Programm und per Internet-Livestream übertragen.
Bühnenshow mit Liveband und DJ
Stadionsprecher Felix Behnert wird die Bühnenshow moderieren, die „auch die eine oder andere Überraschung beinhalten wird“, so Prey. Spätestens ab 18 Uhr wollen dann Mannschaft, Trainer und Offizielle gemeinsam die Partymeile rocken und eine Saison feiern, die in den sportlichen Geschichtsbüchern der Stadt Bremerhaven fest verankert sein wird.
Mit von der Partie ist die Band Delicious Divine aus der Seestadt, die bereits ab 14 Uhr spielt. DJ Chrizzy Dee eröffnet ab 13 Uhr die Party. Das offizielle Ende ist für 22 Uhr geplant.
Gudlevskis und Vikingstad müssen zum Nationalteam
Einziger Wermutstropfen: Es sind nicht alle Spieler da. „Kristers Gudlevskis und Markus Vikingstad werden bei der Abschlussfeier nicht mehr dabei sein, weil die Nationalmannschaften schon darauf bestehen, dass sie anreisen. Aber das muss man auch verstehen. Es sind immerhin Weltmeisterschaften, das hat Vorrang“, so Prey. „Die Jungs bedauern es natürlich. Sie haben beide gesagt, sie hätten zu gern nochmal mit den Fans gefeiert.“
Am Mittwochmorgen fliegt Vikingstad, dann geht es weiter nach Lettland zu zwei Testspielen, bevor am 10. Mai die Titelkämpfe in Prag und Ostrava in Tschechien beginnen. Norwegen ist gleich am Starttag gegen die Schweiz gefordert, Gudlevskis mit Lettland einen Tag später gegen Polen.