Eisbären Bremerhaven

Eisbären erleben Bauchlandung gegen Aufsteiger Koblenz

Nach der Heimniederlage im ersten Saisonspiel gegen die EPG Baskets Koblenz haben die Zweitliga-Basketballer der Eisbären Bremerhaven einiges aufzuarbeiten. Die Mannschaft von Trainer Steven Key baute nach einem guten ersten Viertel stark ab.

Hilmar Henningsson (links) verliert bei diesem Angriff den Halt. So ging es den Eisbären im ersten Saisonspiel gegen Aufsteiger Koblenz.

Hilmar Henningsson (links) verliert bei diesem Angriff den Halt. So ging es den Eisbären im ersten Saisonspiel gegen Aufsteiger Koblenz. Foto: Arnd Hartmann

„Wenn man wie wir im dritten Viertel 31 Punkte kassiert, kann man kein Spiel gewinnen. Wir müssen einen Weg finden, die ganzen 40 Minuten zu spielen. Wenn wir das machen und dann verlieren, ist das okay. Heute hätten wir mehr bringen müssen“, war der Eisbären-Coach enttäuscht von der Leistung beim 86:95 (51:40) gegen den ProA-Aufsteiger. Adrian Breitlauch ergänzte: „Das war ein Spiel, das wir hätten gewinnen können. Wir haben nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen und hätten uns noch mehr den 50:50-Bällen hinterherwerfen können. Aber man darf bei aller Enttäuschung auch nicht vergessen, dass wir gegen ein Top-6-Team verloren haben.“

Pölking will mit Koblenz hoch hinaus

In der Tat zeigten die Koblenzer vor 1.912 Zuschauern in der Stadthalle, dass mit ihnen zu rechnen ist. „Wir haben als Ziel natürlich die Playoffs genannt. Aber unser Ziel ist es, immer zu gewinnen. Wohin uns das führt, wird man sehen“, sagte Center Moses Pölking, der von 2019 bis 2021 das Eisbären-Trikot getragen hat.

Der frühere Bremerhavener Moses Pölking macht sich ganz lang, um den Korbleger von Rayshwan Simmons (links) zu verhindern.

Der frühere Bremerhavener Moses Pölking macht sich ganz lang, um den Korbleger von Rayshwan Simmons (links) zu verhindern. Foto: Arnd Hartmann

Dabei war die Mannschaft von Trainer Pat Elzie personell gebeutelt zum ersten Saisonspiel nach Bremerhaven gereist. Neben Spielmacher Marvin Heckel fehlten auch die beiden Bremerhavener Dominique Johnson und Maurice Pluskota. „Ich habe eine chronische Verletzung am Handgelenk operieren lassen und muss sieben Wochen Gips tragen. Ich denke, dass ich noch vier Wochen brauchen werde“, sagte Center Pluskota. Mit Leon Friederici stand ein weiterer Ex-Eisbär ebenso wie der Amerikaner Delante Jones auf der langen Ausfallliste des Liganeulings.

Die Eisbären lebten im ersten Viertel von ihren Dreiern - und das sehr gut. Sieben ihrer zehn Distanzwürfe saßen. Weil das Key-Team zunächst auch mehr Rebounds holte, fiel die Führung nach zehn Minuten komfortabel aus (26:15).

Eisbären liegen mit 15 Punkten vorne

Nachdem Robert Oehle mit einem Korbleger dafür gesorgt hatte, dass der Vorsprung der Eisbären auf 15 Zähler wuchs (37:22, 14.), fanden die Gäste besser ins Spiel. Auch Koblenz traf jetzt einige Dreier und sicherte sich als größtes ProA-Team (im Schnitt bringen es die Baskets-Profis auf zwei Meter) auch zunehmend die Lufthoheit unter den Körben. Das zweite Viertel endete unentschieden (25:25), so dass die Eisbären mit einer 51:40-Führung in die Kabine gingen.

Der Koblenzer Hall läuft jetzt heiß

Deutlich entschlossener kehrten die Koblenzer aus der Halbzeitpause zurück. Elzies Mannen legten einen 13:4-Lauf hin, plötzlich stand es nur noch 55:53 für die Eisbären (24.). Kurz darauf gingen die Gäste sogar erstmals seit der Anfangsphase in Führung, als Gabriel de Oliveira einen Dreier zum 59:58 für die Baskets traf (27.). Nach 30 Minuten führten die Gäste vom Deutschen Eck mit 71:70, woran der jetzt heißlaufende Robert Lorenzo Hall (14 Punkte im dritten Viertel) großen Anteil hatte.

Delante Jones (links) und der Bremerhavener Maurice Pluskota stehen auf der Ausfallliste von Aufsteiger Koblenz.

Delante Jones (links) und der Bremerhavener Maurice Pluskota stehen auf der Ausfallliste von Aufsteiger Koblenz. Foto: Arnd Hartmann

Obwohl die Eisbären sich noch einmal durch Hilmar Henningsson die Führung zurückholten (72:71, 32.), glitt ihnen das Spiel jetzt aus den Händen. Offensiv gab es keinen Plan B zum Dreier, der gegen eine aggressivere Verteidigung nicht mehr so fiel wie zu Spielbeginn, und in der Defense bekam man Koblenz’ Go-to-Guys Robert Hall (25 Punkte) und Gabriel de Oliveira (30 Punkte) nicht in den Griff. Im letzteren Fall war das besonders bitter, weil der Center bereits im dritten Viertel sein viertes Foul begangen hatte. Die Eisbären waren nicht smart genug, ihm das fünfte Foul anzuhängen. So durfte de Oliveira im Schlussviertel noch mal elf Punkte werfen.

Zu viele Ausfälle bei den Eisbären

Letztlich hatten die Eisbären zu viele Ausfälle, um als Sieger vom Parkett zu gehen. Rookie Kevin Charles fand in seinem ersten Profispiel nicht statt, auch Jordan Giles hat man in der Saisonvorbereitung schon besser gesehen. Spielmacher Rayshwan Simmons brachte es zwar auf neun Assists, leistete sich aber auch sieben Ballverluste. „Von einigen Spielern brauchen wir mehr. Wir sind nicht ausgestattet, mit sechs oder sieben zu spielen - wir brauchen alle zehn“, sagte Key. Die Eisbären haben jetzt zwei Auswärtsspiele in Folge bei den Kirchheim Knights (7.Oktober) und den Gladiators Trier (15. Oktober) vor der Brust.

Eisbären - Koblenz 86:95 (51:40)

Eisbären: Jarelle Reischel (17 Punkte, 3/3 Dreier); MATT FRIERSON (15 Punkte, 4/11 Dreier); ADRIAN BREITLAUCH (11 Punkte, 5 Rebounds, 3 Steals); Hendrik Drescher (11 Punkte, 2/4 Dreier); Hilmar Henningsson (10 Punkte, 5 Rebounds); RAYSHAWN SIMMONS (9 Punkte, 9 Assists); ROBERT OEHLE (8 Punkte, 4/4 Zweier); Lennard Larysz (3 Punkte); Jordan Giles (2 Punkte, 4 Assists); KEVIN CHARLES.

EPG Baskets: GABRIEL DE OLIVEIRA (30 Punkte, 8/11 Zweier); ROBERT HALL (25 Punkte, 4 Assists); MOSES PÖLKING (13 Punkte, 9 Rebounds)

Viertel: 26:15, 25:25, 19:31, 16:24

Schiedsrichter: Matthias Oehlmann, Dogu Berk Innal, Stefan Koudela

Dietmar Rose

Reporter

Dietmar Rose ist Sportredakteur bei der Nordsee-Zeitung mit den Schwerpunkten Fußball, Basketball und Tennis. Der gebürtige Münsteraner kam 1997 nach seinem Studium nach Bremerhaven.

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