Am Vortag vor der Turnierreise wurde der große Transporter bereits mit allen wichtigen Materialien gepackt. Nichts darf vergessen werden. Am Vormittag werden die Pferde dann noch leicht bewegt, bevor es zum Turnier geht.
Es ist 18.30 Uhr, als der große Transporter dann nach mehr als fünf Stunden Fahrt auf das Turniergelände gerollt kommt.
Nach der Ankunft auf dem Elmloher Gelände muss es fix gehen
Dann muss alles ganz schnell gehen. Zunächst werden die Boxen in den Stallzelten mit Sägespänen eingestreut, damit die Pferde schnell vom Transporter geholt werden können. Also schnell die Klappe auf und vorsichtig werden For Future und High Five die steile Rampe heruntergeführt - und ab geht es in die Box.
Doch damit ist noch lange nicht Schluss. Das mitgebrachte Heu und Kraftfutter sowie eine große Materialkiste müssen abgeladen werden. Letztere ist so schwer, dass er mit einer elektrischen Winde abgeseilt wird. Fehlen noch Eimer und transportierbare Tröge, dann ist alles im Stallzelt in einer Extra-Box neben den Pferden einquartiert.
Christina Müller ist seit 2019 im Stall von Anabel Balkenhol
„Die Erstversorgung ist bei der Ankunft immer das Wichtigste“, sagt Christina Müller. Die 42-Jährige arbeitet bereits seit 2019 für Anabel Balkenhol, kümmert sich auf dem Hof mit einer Kollegin um 26 Pferde - darunter auch Rentner und Fohlen. „Ich konnte mir nie was anderes vorstellen und habe direkt nach der Schule eine Ausbildung zur Pferdewirtin mit dem Schwerpunkt Zucht und Haltung gemacht“, sagt Müller.
Es braucht viel Herzblut für diesen (Knochen-)Job. Das spürt man, während sie den Pferden erst die Transportgamaschen abnimmt, die Wasserbehälter füllt und die schweren Eimer zu den Boxen trägt und anbringt. Dann folgt das Füttern. Jedes Pferd bekommt eine abgestimmte Mischung. Ob Hafer, getreidefreies Futter - alles ist dabei. Selbst Laktanase gegen möglichen Muskelkater.
Gegen 22 Uhr gibt es noch einmal ein Nachtfutter für die Pferde
Noch am selben Abend reitet Anabel Balkenhol noch mal Schritt, geht kurz ins Viereck, bevor die Pferde endgültig weggepackt werden. „Dann werden sie noch mal geputzt, gefüttert und der Stall gemacht. Gegen 22 Uhr bekommen sie noch ein Nachtfutter“, so Müller.
Danach ist Feierabend. Der Transporter, in dem auch übernachtet wird, steht direkt nebenan. Denn am nächsten Morgen klingelt der Wecker gerne bereits vor fünf Uhr. „Die Reiter wollen meistens noch mal ins Viereck, bevor die Prüfungen beginnen“, erklärt Müller.