Geestland

Eine Hundewiese für „Bellos“: In Langen gibt es die vorerst nicht

Eine Hundewiese in Langen wird es auch vorerst nicht geben. Die CDU-Teilfraktion hat im Ortsrat ihren Antrag zurückgezogen. Sie ließ sich überzeugen von der Verwaltung, die eine ausführliche Argumentation gegen das Vorhaben ausrollte.

Ein Hund an der Leine.

Keine „eingezäunte Hundeauslauffläche“ in Langen: Die CDU im Langener Ortsrat zog einen entsprechenden Prüfauftrag an die Verwaltung zurück. Foto: Brandt/dpa

Die Christdemokraten sind nach eigenen Angaben wiederholt von Bürgern angesprochen worden, die ein „eingezäuntes Hundeauslaufgebiet“ - also einen Bereich, in dem sich die Tiere ohne Maulkorb und Leine aufhalten dürfen - in der Ortschaft für nötig halten. Deshalb hatte sich Matthias Keck, stellvertretender CDU-Ortsbürgermeister, vor der Sitzung für die Ortsratsfraktion zu Wort gemeldet: „Die Zeit ist reif für einen vernünftigen eingezäunten Hundeauslauf in Langen.“ Dabei betonte Keck die Einigkeit mit Matthias Linneweber, Steffen Tobias und Sylke von Oehsen, den drei weiteren CDU-Mitgliedern im Ortsrat.

„Fortgesetzter Missbrauch des Bürgerwaldes am Langen Berg“

Tobias führte am Dienstag weiter aus, dass es viele Gespräche mit Einwohnern und Hundehaltern gegeben habe, „die den fortgesetzten Missbrauch des Bürgerwaldes am Langen Berg als Hundeauslauf kritisieren und deutlich machen, dass deshalb erheblicher Bedarf vorhanden ist“. Dies bestätigte SPD-Ortsbürgermeister Sascha Kuntzmann und bezeichnete ein solches Areal auch als einen Ort der Begegnung. Jens Krautscheidt (Die Linke) war neben Christine Sturmheit (SPD) nicht der Einzige, der das Vorhaben in Zweifel zog. Krautscheidt brachte den Aspekt ein, dass ein solcher Platz gepflegt werden müsste. Sturmheit appellierte an alle Hundehalter, sich an die Regeln zu halten und die „Hinterlassenschaften“‘ ihrer Vierbeiner mitzunehmen.

„Eventuell müsste Flächennutzungsplan geändert werden“

Geestlands Bürgermeisterin Gabi Kasten (CDU) erinnerte daran, dass es die Diskussion über einen Hundeauslaufplatz bereits im Jahr 2012 gegeben habe. Ergebnislos. Die Gründe dafür seien - früher wie heute - offenkundig. Kasten sprach von hohen Kosten für den Grundstückserwerb, für die Einzäunung des Geländes sowie die personalintensive Pflege. Eventuell müsste sogar der Flächennutzungsplan geändert werden, was mit weiteren Investitionen für die Stadt verbunden sei. „Wenn ein privater Betreiber, beispielsweise eine Hundeschule, ein solches Gelände führen würde, wäre das eventuell eine Alternative“, so Kasten. Aber einen solchen Betreiber habe man nicht gefunden. Und auch ein geeignetes Grundstück in der Langener Ortsmitte gebe es nicht. Die Bürgermeisterin hält das Vorhaben unter städtischer Regie für nicht durchführbar.

Kurze schriftliche Begründung der Verwaltung erbeten

CDU-Sprecher Steffen Tobias zog daraufhin den Antrag der Ortsratsfraktion zurück. Er wünschte sich von der Verwaltung eine ausführliche Begründung, die man dann bei der nächsten Sitzung im Herbst diskutieren könnte.

Andreas Schoener

Reporter mit besonderen Aufgaben

Andreas Schoener arbeitet seit Oktober 2008 in der Landkreis-Redaktion der NORDSEE-ZEITUNG. Dort ist er stellvertretender Leiter und zuständig für die Berichterstattung aus und über die Stadt Geestland.

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