Einkaufen mit Kleinkindern - oder: Eine brüllt immer

Eine brüllt immer. Als Vater von zwei mittlerweile erwachsenen Töchtern kann ich mich noch gut an die frühen Jahre erinnern, die wir beim Einkaufen gemeinsam an der „Quengelware“ vor der Supermarktkasse verbracht haben. Darf dieser Lutscher noch mit? Kann ich jenen Kaugummi haben? Papa, bitte, bitte. Meistens flossen Tränen, weil Süßigkeiten im Übermaß nicht gesund sind. Und Erwachsene - zumindest in dieser Entwicklungsphase ihrer Nachkommen - noch das letzte Wort haben. Später ändert sich das, aber das ist ein anderes Thema. Wie dem auch sei: Ein Elternpaar hatte bei seiner Besorgungstour in einem Supermarkt in Bad Bederkesa offensichtlich ähnliche Probleme: Ihre Lütte wollte partout nicht auf den Schokoriegel im Regal verzichten. Vater und Mutter - Urlauber aus dem ganz hohen Norden - redeten Schwedisch auf ihren wimmernden Nachwuchs ein, appellierten nachdrücklich an dessen Einsicht. Ohne Erfolg. Bald brach bei der Kleinen die große Daseinskrise aus - Tränen flossen, wildes Geschrei hallte über die Kassen hinweg. Kindliche Gefühlsäußerungen dieser Art klingen in jeder Sprache sirenenhaft gleich, wie die zahlreichen Miteinkäufer zunehmend genervter feststellen durften. Und auch die Reaktionen der Eltern sind international: Sie schwanken zwischen Peinlich-berührt-Sein und pädagogischer Entschlossenheit. Schließlich will man fürs Kind ja nur das Beste. Aber was man auch macht: Eine brüllt immer.