Sittensen

Samtgemeinde Sittensen muss weiterhin strikten Sparkurs fahren

Seit Jahren kann die Samtgemeinde Sittensen ihren Haushalt nicht ausgleichen. Heißt: Sie gibt mehr aus, als sie einnimmt. Das wird im nächsten Jahr nicht anders sein. Geboten ist ein sparsamer Umgang mit dem knappen Geld.

Das Foto zeigt ein Sparschwein.

Die Samtgemeinde Sittensen wird auch im kommenden Jahr jeden Cent zweimal umdrehen müssen. Foto: Hendrik Schmidt

Die Kooperative Gesamtschule in Sittensen wird wohl noch etwas auf einen neuen Teppich für die Pausenhalle warten müssen, und die Grundschule im Ort auf eine Überdachung des Fahrradständers. Auch marode Straßen werden vorerst nicht saniert. Das zumindest schlägt die Samtgemeindeverwaltung vor. Ob es so kommt, werden die Beratungen in den Fachausschüssen zeigen.

„Wir werden nur das machen können, was un-un-unbedingt sein muss“, erklärte Samtgemeindebürgermeister Jörn Keller bei der Sitzung des Finanzausschusses. Angesichts der angespannten Haushaltslage werde man sich auf das absolute Notwendige beschränken müssen. Nach Jahren starker Investitionstätigkeit in Schulen, Kindergärten und Abwasserreinigung sei jetzt Haushaltskonsolidierung angesagt.

Dafür gibt die Samtgemeinde Geld aus

Quelle: Samtgemeinde Sittensen

Der Haushaltsentwurf der Verwaltung weist ein Defizit von 725.000 Euro aus. Um es ausgleichen zu können, müssen die Mitgliedsgemeinden, wie in den vergangenen Jahren, noch mal mehr Geld an die Samtgemeinde überweisen.

Die Verwaltung schlägt diesmal eine Erhöhung der Umlage um vier Punkte vor. Keller warnt die Politik: Sollte sie zusätzliche Wünsche haben, werde das die Umlage weiter erhöhen. Auch Finanzausschussvorsitzender Thomas Miesner bittet darum, die „Begehrlichkeiten im Rahmen zu halten“.

Personalkosten steigen auf 11,7 Millionen Euro

Hauptkostentreiber sind die Personalkosten. Sie steigen im Vergleich zum Vorjahr infolge von Lohnerhöhungen und Personalaufstockungen um 1,5 Millionen Euro auf dann 11,7 Millionen Euro. Gefolgt von den Zinsen. Hier muss die Samtgemeinde 320.000 Euro mehr aufwenden. Auf der anderen Seite sprudeln die Steuern weiter kräftig. „Von den Einnahmen stehen wir gut da“, so Keller. An Sparen aber führe kein Weg vorbei.

Das Foto zeigt Jörn Keller

Samtgemeindebürgermeister Jörn Keller: „Wir werden nur das machen können, was un-un-unbedingt sein muss.“ Foto: Jakob Brandt

Man werde aber auch die Gebühren anpassen müssen, sagt Keller. Von einer Verdopplung ist die Rede. Ebenfalls deutlich steigen sollen die Benutzungsgebühren für Turnhallen. Hier schlägt die Verwaltung gleichfalls eine Verdopplung vor. Keller ist sich bewusst, dass diese Maßnahmen unpopulär sind und bittet die Politik, die Diskussion darüber öffentlich in den Fachausschüssen zu führen.

Das wird auch das Feuerwehrwesen betreffen. Konkret geht es darum, wie man mit dem Neubau von Feuerwehrhäusern umzugehen gedenkt. „Da müssen wir irgendwann ran“, sagt Keller.

Was teurer werden könnte, sind die Essen in Schulen und Kindergärten. Eine Viertelmillion Euro gibt die Samtgemeinde für das Verpflegungspersonal aus. Der Fachausschuss wird sich mit der Frage zu befassen haben, ob es sinnvoll ist, die Kosten auf das Essen umzulegen.

Jakob Brandt

Reporter

Jakob Brandt, Jahrgang 1959, ist in der Samtgemeinde Selsingen aufgewachsen. Seit 2008 ist er als Lokalredakteur bei der ZEVENER ZEITUNG beschäftigt. Dort betreut er schwerpunktmäßig die Samtgemeinde Sittensen.

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