Energie-Krise, deutlich höhere Kosten, steigende Inflation - in vielen Haushalten ist am Ende des Geldes noch zu viel Monat übrig. Da sind guter Rat und Tipps gefragt, wie Sie sparen können. Die liefern wir Ihnen ab sofort regelmäßig: Wir haben jede Menge spannende Geschichten und Service für Sie. Denn oft sind es schon kleine Verhaltensänderungen, die großes Sparpotenzial bergen.
Zweimal im Jahr wird der Deich im Cuxland genau unter die Lupe genommen. In diesem Frühjahr hatte der Kreisverband besonders viel zu tun. Auch im Siel- und Schöpfwerk Lune wurde viel Geld in die Hand genommen.
Monatelang hat’s geregnet. Vielen Bauern ist es nicht gelungen, die Wiesen im Herbst noch mal zu mähen. Und so gammelt das alte Gras vor sich hin und behindert den Neuaufwuchs. Was tun? Landwirt Peter Lühmann aus Rüspel setzt auf Schafe.
Schon Ende 2023 kam es zu mehreren Wolfsangriffen im Kreis Cuxhaven. Für ein besonderes Bild des Schreckens sorgte auch die Tötung von 55 Schafen im Landkreis Stade. Jetzt schlug der Wolf im Cuxland wieder zu - und zwar erneut in Odisheim.
Der Ball seiner Hündin hopst unglücklich durch einen Weidenzaun. Auf der anderen Seite stehen Schafe - mit Hörnern. KZW-Reporter Detlef Glückselig klettert dennoch mutig übers Gatter. Und denkt an Thomas Magnum.
Ein Wolf hat in Butjadingen Schafe gerissen. Das beunruhigt auch den II. Oldenburgischen Deichband. Seine Forderungen hat Deichbandvorsteher Peter Aengeneyndt jetzt bei einem Pressegespräch formuliert.
Ein Wolf hat in Butjadingen sowie in der südlichen Wesermarsch mehrere Schafe gerissen. Das hat die Landwirtschaftskammer bestätigt. Der CDU-Landtagsabgeordnete Björn Thümler fordert angesichts dieser Vorfälle nun Konsequenzen ein.
Sie sei schockiert von der Nachricht über die Wolfsrisse in Butjadingen, schreibt Karin Logemann. Die Landtagsabgeordnete aus Berne bringt eine mögliche Sonderregelung für Deiche und Deichschäfereien ins Spiel.
Blaue Schafe, Masken auf Afrika und isländische Eisschollen - alles aus Textilien: Künstlerin Juliette Eckel stellt ihre Kunst derzeit im Langener Rathaus aus. In ihren Arbeiten stecken außer Stoff, Papier und Wachs auch Botschaften.
Schafe gehören zum Nordseedeich. An der Wurster Küste ist das anders. Hier dürfen „Trippelwalzen“ bis zu 350 Kilo wiegen. Zwar wünscht sich die Aufsichtsbehörde auch hier Schafe, doch bislang verteidigen die Deichschützer ihr Unterhaltungsprinzip.
Der 100-Kilo-Bock Berthold auf dem Gnadenhof von Birgitt Schneider in Ringstedt hat schon viel durchgemacht. Zuletzt aber nur Gutes. Der Schafbock kann jetzt mit einer hochmodernen Karbon-Prothese seinen Lebensabend genießen.
Wer täglich Schafe hütet, zählt sie wahrscheinlich auch vor dem Zubettgehen noch mal im Geiste durch. 500 Tiere standen unter der Obhut der Plümers. Was es bedeutet, Deichschäfer zu sein, und warum manche Schafe bunt sind, das erfahren Sie hier.
Unbekannte haben in Kirchwalsede ein liegendes Kunststoffschaf gestohlen. Das fest betonierte blaue Deko-Schaf stand mit anderen Schafen im Vorgarten des Kindergarten „Lummerland“. Wann das Schaf gestohlen wurde, ist unklar. Die Polizei spricht von einem Schaden von etwa 100 Euro und bittet unter Telefon 04266/955680 um Hinweise auf die Schafdiebe.
Am Sonntagmittag meldeten Verkehrsteilnehmer, dass auf der Kreisstraße zwischen Nartum und Winkeldorf Schafe laufen würden. Vor Ort konnte die Polizei etwa 200 Schafe feststellen. Die Tiere wurden von der Straße getrieben. Der Besitzer brachte die Tiere mithilfe seiner Hütehunde schließlich sicher auf die vorgesehene Weide. (pm/ha)
Der Hochwasserschutz ist für rund 40.000 Anwohner teurer geworden. Mittlerweile gibt es Hunderte Beschwerden und Nachfragen sowie zwei Klagen. Geschäftsführer Michael Ströer vom Kreisverband der Wasser- und Bodenverbände weist die Einwände zurück.
Nachdem am Mittwochmorgen fünf Schafe auf einer Weide in Neuhaus mutmaßlich vom Wolf gerissen und weitere acht Tiere verletzt worden sind, ist Ruhe in die Herde eingekehrt. Die gute Nachricht: Kein verletztes Tier musste eingeschläfert werden.
Die von Bundesumweltministerin Steffi Lemke angestoßenen Verfahren für räumlich und zeitlich begrenzte Schnellabschüsse von Problemwölfen gehen den Ministerpräsidenten nicht weit genug. Die Angriffe auf Nutztiere verursachten schwerwiegende Sorgen.
Die Halter und Züchter von Weidetieren wie Schafen, Rindern und Pferden stehen dem Wolfsmanagement der Landes- und Bundesbehörden zunehmend skeptisch, wenn nicht ablehnend gegenüber. In Wense machten einige ihrem Unmut jetzt Luft.
Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD) will sich laut einem Zeitungsbericht auf EU-Ebene für Erleichterungen bei der Jagd auf Wölfe nach Rissen von Weidetieren einsetzen. Auch Bundesumweltministerin Steffi Lemke will Schafe besser schützen.
Am neuen Wohnhaus für den Deichschäfer in Wersabe wurde Richtfest gefeiert. Bisher muss René Krüger jeden Tag aus dem Nachbarkreis anreisen. Doch ob das Haus zum Jahreswechsel fertig wird, ist unklar.
55 tote Schafe bei einem Angriff: Wieso haben die Wölfe in Gräpel so viele Tiere getötet? War es ein Blutrausch? Grundfalsch, sagen die Experten. Die Wölfe in Gräpel hätten sich aus der wildbiologischen Sicht ganz normal verhalten.
Was sich in der Nacht zu Samstag auf der Weide bei Kranenburg abgespielt hat, muss ein Massaker gewesen sein. Von 112 Schafen blieben nicht einmal 30 unversehrt. Und wieder einmal stellt sich die Frage: Wie kann man Tiere und Deiche vor dem Wolf schützen?
55 Schafe sind in der Nacht zu Samstag einer Wolfsattacke in Stade zum Opfer gefallen. „Uns bot sich ein Bild des Schreckens“, berichtet ein Jäger dem Tageblatt (Stade). Das Tragische: Der angeblich wolfssichere Zaun schützte die Tiere in Gräpel nicht. Die Jägerschaft ist alarmiert.
Der Grüne Umweltminister Christian Meyer wagt sich in die vermeintliche Höhle des Löwen und besucht die Schäferei in Wersabe. Doch ganz so weit auseinander wie gedacht lagen der Minister und der Schäfer eigentlich gar nicht mehr.
Sie leben Tag und Nacht bei den Schafen und können sogar Wölfe und Bären in die Flucht schlagen - mittlerweile sorgen zwölf Herdenschutzhunde für Sicherheit auf dem Sandstedter Deich. Die Wolfsrisse wurden zwar weniger, hörten aber nie ganz auf.
Um alte Schafrassen und Wollverarbeitung geht es am Sonntag, 30. Juli, ab 14 Uhr im Natureum Niederelbe in Balje. Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) informiert über ihre Arbeit und zeigt, neben den Skudden des Natureums, Rauhwollige Pommersche Landschafe, von denen es jeweils bundesweit nur noch rund 3.000 Tiere gibt. Die Fachleute demonstrieren, wie Wolle früher verarbeitet und am Spinnrad zum Faden wurde. Interessierte erfahren, welche erstaunlichen Eigenschaften Schafwolle hat und warum man Schafe scheren muss. Besucher dürfen sogar selbst probieren, Rohwolle zu kämmen und mit Hilfe einer einfachen Handspindel einen Faden zu spinnen.
Manfred Mix und sein Sohn Simon sind tieftraurig. Die beiden züchten in Elm Schafe der englischen Rasse „Kerry Hill“. Drei junge Schafböcke sind jetzt tot. Ihr Nachbar berichtet was passiert ist, denn bei Familie Mix sitzt der Schock noch zu tief.
Der Tierschauverein Ovelgönne richtet den 1. Ovelgönner Jungzüchtertag aus. Die Veranstaltung findet am Sonnabend, 15. Juli, in der Zeit von 11 bis 16 Uhr auf dem Hof der Familie Douwe Witbaard, Schomakerweg 4 in Stadland, statt.
Der Wolf soll von den Deichen verschwinden. Das fordern zumindest mehrere Jägerschaften in ihrer „Auricher Erklärung“. Nach dem Kreis Cuxhaven unterstützt nun auch der Rat der Gemeinde Hagen die Forderungen in einer Resolution.
Ein Kleidungsstück mit hohem Symbolwert: Ein Pullover mit lauter weißen Schafen und einem einzigen schwarzen, der Prinzessin Diana gehörte, wird versteigert.
Der Wolf bereitet vielen Schafhaltern schlaflose Nächte. Auch Anna Eilts und Jannek Haats-Voltjes machen sich Sorgen. Dennoch übernehmen die jungen Leute aus Ostfriesland jetzt eine Deichschäferei in Butjadingen. Das sind ihre Beweggründe.
Um Ostern herum nach neu geborenen Lämmern gucken: Wie viele Familien sind deshalb mit ihren kleinen Kindern in den Bürgerpark gegangen. Das Gartenbauamt will das Tiergehege in absehbarer Zeit schließen.
Für viele Kühe ging es in der vergangenen Woche das erste Mal nach dem langen Winter endlich wieder auf die Weide. Doch was für die Tiere das reinste Vergnügen ist, bereitet vielen Weidetierhaltern mittlerweile große Sorgen.
Auf einer Alm in Oberbayern riss ein Braunbär kürzlich Schafe. Ausflügler besuchen die Gegend am Wochenende trotzdem - manche allerdings mit gewissem Unbehagen.
Ein Braunbär streift durch das Grenzgebiet zwischen Oberbayern und Österreich. Auf einer Alm reißt er Schafe. Ein „Problembär“? Nein, aber im Ernstfall sind für die Behörden trotzdem „alle Maßnahmen“ denkbar.
Von Ute Wessels, Jacqueline Melcher und Christoph Tros
Die Schafe an der Osterstader Marsch südlich von Bremerhaven werden von einem Elektrozaun geschützt. Trotzdem gab es in der Vergangenheit Wolfsrisse. Neue Maßnahmen sollen die Barriere sicherer machen.
Rund 100 Schafböcke verschiedener Rassen sind bei einer Auktion im sächsischen Wiedemar (Landkreis Nordsachsen) an den Meistbietenden versteigert worden. Die Veranstaltung wurde von Schafzuchtverbänden aus Berlin-Brandenburg, Niedersachsen, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt organisiert.
Rinder sind und waren seit jeher die „Ernährer“ der Menschen in der Wesermarsch. Allerdings ist ihre Zahl in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Wir fragten den Kreislandvolkverband, wie bedrohlich die Entwicklung für die Region ist.
Seit einigen Monaten schützen Hunde die Schafe auf den Deichen in der Osterstader Marsch vor dem Wolf. Doch wer schützt die Menschen am Deich vor den Hunden? Ein Info-Abend sollte Anwohner besänftigen. Ob dies gelang, darf bezweifelt werden.
Vermutlich ein Wolf hat in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ein Rind aus der Herde von Dietmar Denker getötet. Es wäre nicht das erste Mal, dass das Tier seiner Herde einen Besuch abstattete. Doch der Landwirt ist mit dem Problem nicht allein.
Ein Rind ist an der Stadtgrenze zu Cuxhaven brutal getötet worden. Für die Landwirte ist klar: Es war der Wolf. Das Rind ist nicht das einzige Tier, das in den vergangenen Tage hier verendete. Die Trauer und die Wut sind groß. Gibt es mehrere Wölfe?
Schaf ist nicht gleich Schaf. Das stellen viele fest, wenn sie dem Landpark Lauenbrück einen Besuch abstatten. Schafe mit und ohne Hörner, weiß oder schwarz. Das Bentheimer Landschaf und das Coburger Fuchsschaf gehören zu den gefährdeten Rassen.
Im Landpark Lauenbrück gibt es viel zu entdecken. Neben gut angelegten Landschaftsflächen finden die Besucher vor allem viele Tiere. Darunter auch gefährdete Rassen. Was die so besonders macht, erzählt Friedrich-Michael von Schiller.
Sie sind eher schmal und ihre Wolle ist grau. Rauhwollige Pommersche Landschafe sind nicht das, was der Markt verlangt: Fleisch und Wolle, die sich industriell leicht verarbeiten lässt. Michael Ruhnau setzt dennoch auf sie und hat dafür gute Gründe.
Lauenbrück: In einem hinter einem Gebüsch versteckten Haus gibt es viel zu entdecken. Hier lebt Tanja Bladauski mit ihren tierischen Mitbewohnern. Acht von ihnen sind besonders gefährdet und stehen sogar auf der roten Liste.
Es war Liebe auf den ersten Blick. Welch imposante Erscheinung, dachte Jana Ingerowski, als sie erstmals einen Walachenbock sah. „Es ist das schönste Schaf der Welt“, sagt die studierte Landwirtin. Gut 70 Tiere hält sie auf ihrem Hof in Ahlerstedt.
Bei der 102. Tierschau in Stollhamm wurden nicht nur Rinder und Schafe präsentiert, sondern auch Pferde. Die Preisrichter bekamen tolle Tiere vorgeführt. Über die freuten sich auch die etwas über 2200 Besucher der Großveranstaltung.
Frederik führt siegessicher sein Kälbchen Vera durch den Ring. Doch wird er tatsächlich wieder den Pokal holen? Das erfahren die Besucher der Stollhammer Tierschau am Mittwoch schon am frühen Vormittag. Und es wird noch so viel mehr passieren.
Monatelang hatte die Wesermarsch weitgehend Ruhe vor Wolfsrissen. Doch damit war es im April und Mai vorbei. Es kam zu mehreren tödlichen Wolfsattacken. Am heutigen Mittwoch beschäftigt das Thema Wölfe den Umweltausschuss des Kreistags. Die Sitzung ist öffentlich und beginnt um 16.30 Uhr im großen Sitzungssaal im Kreishaus in Brake.
Von Christoph Heilscher
NORD|ERLESEN
„Wir wollen den Schutz unserer Herde verbessern“, erklärt Wersabes Deichschäfer René Krüger bei der Vorstellung des ergänzenden Herdenschutzkonzepts am Weserdeich. Mit dem Einsatz von zwei Herdenschutzhunden sollen Übergriffe durch den Wolf verhindert werden. Auch der Geschäftsführer des Deichverbands Osterstader Marsch, Thomas Ströer, und Oberdeichgräfe Hans-Otto Hancken begrüßen die verstärkten Schutzmaßnahmen für die tierischen Deichpfleger und hoffen, zukünftig keine Verluste in den Herden verzeichnen zu müssen.
Es mag gut gemeint sein, aber hat fatale Folgen: Lebensmittelreste und Rasenschnitt an den Deichen lösen bei den dort grasenden Schafen Koliken aus. Und die können tödlich enden. Die Deichschäferei in Rodenkirchen hat innerhalb von zwei Wochen bereits zwei Muttertiere bedingt durch Koliken verloren.
Mieszko-Gabriel hält vergebens Ausschau nach den drei Schafen von Mama und Papa auf der Wiese vor seinem Zuhause in Wurthfleth. Jeden Tag füttert und streichelt der Vierjährige die Tiere. Zwei von ihnen kommen nie wieder. Sie wurden in der Nacht zu Freitag wahrscheinlich von einem Wolf gerissen.
So wie jeden Morgen schaute Catharina Blendermann aus dem Badezimmerfenster auf ihre Weide hinterm Haus in Schwanwede. Doch an dem Dienstagmorgen war etwas anders: Mit Schrecken musste sie feststellen, dass ihr Schaf namens Flocke regungslos auf dem Boden lag. „Sie hat ihren Kopf nicht mehr gehoben und hatte einen roten Strich am Hals. Dann wusste ich, dass sie tot ist“, erzählt Blendermann stockend. Während sie spricht, fließen die Tränen bei Tochter Mia. Flocke war ein besonderes Haustier für die Familie, das vermutlich vom Wolf gerissen wurde.
Seit Umweltminister Olaf Lies (SPD) angekündigt hat, dass aus den Wolfsrudeln Schiffdorf und Garlstedt je ein Tier zum Abschuss freigegeben werden soll, nimmt der Streit zwischen Wolfsfreunden und Wolfsgegnern an Schärfe zu. Christian Berge, einer der bekanntesten Pro-Wolf-Aktivisten in Deutschland, kündigt an: „Wenn ein Jäger den Wolf erschießt, erstatte ich Anzeige.“
Seit seiner Rückkehr zieht der Wolf das Interesse auf sich. Aber was ist eigentlich mit dem Schaf? In dem wolligen Vierbeiner steckt viel mehr als ein begehrtes Beutetier von Canis lupus. Auch der Hirte und der Schäfer, die die Schafherde bewachen, haben seit alters in vielen Kulturen symbolische Bedeutung als schützende, fürsorgliche Gestalt, erklärt der frühere Langener Pastor Matthias Clasen. Für Hobbyschäfer Heiko Runge aus Appeln sind seine 19 Heidschnucken in erster Linie „Freunde“, für die er sich verantwortlich fühlt. Das sprichwörtliche „dumme Schaf“ komme ihm nur ganz selten über die Lippen.
Der Deichschäfer René Krüger kann immer noch nicht fassen, was am Wochenende geschehen ist. Mindestens 30 seiner Schafe hat der Wolf gerissen, die Suche nach geflüchteten Tieren dauert an. Die Zäune, die er einsetzte, sind Teil eines niedersächsischen Pilotprojektes, um die Schafe am Weserdeich zu schützen. Nachdem nun klar ist, dass der Wolf sie überwinden kann, stellen sich nach dem Riss noch größere Fragen, zum Beispiel: Haben Schafe an Niedersachsens Deichen eine Zukunft?
Mit der Gefahr, dass Wölfe die Schutzzäune überwinden und ihre Tiere reißen, leben die Schäfer in der Region schon seit Jahren. Der Vorfall am Sonnabend steht allerdings für einen neuen traurigen Höhepunkt: Mindestens 25 Schafe sind auf einer Weide im Außenbereich des Weserdeichs bei Neuenkirchen gerissen worden. Sie gehören zur Deichschäferei Wersabe. Das eingesetzte Zaunmaterial ist durch ein Pilotprojekt des Landes Niedersachsen zum Schutz der Schafe am Deich finanziert worden. Der Deichverband will nun reagieren.
Die jüngsten Wolfrisse auf einer Weide bei Kirchwistedt, denen am Wochenende sieben Schafe zum Opfer gefallen sind, bleiben nicht folgenlos. Der betroffene Nutztierhalter Hermann Oerding will jetzt einen Antrag an die Landkreisverwaltung stellen, damit jener Wolf entnommen werden kann, der für den Schaden an seiner Herde verantwortlich ist. Dies ist ein Ergebnis eines kurzfristig einberufenen Gesprächs, das am Montagnachmittag im Rathaus der Gemeinde Beverstedt stattgefunden hat.
Auf einer Weide bei Kirchwistedt hat ein Wolf eine kleine Schafherde angegriffen: Alle sieben Tiere sind tot. Ein Hund oder andere Tiere kommen laut Wolfsberater Hermann Kück als „Täter“ nicht infrage. Nachdem er sich die Weide und die Schafe genau angeschaut hat, lautet sein Urteil: „Eindeutig ein Wolf.“ Auch in Uthlede gab es am Wochenende einen Vorfall.
Berühmt war das Butjenter Deichreh schon, bevor die Gerüchte über einen geplanten Abschuss die Runde machten und eine Unterschriften-Aktion zu seinem Schutz gestartet wurde. Jetzt stellen auch die betroffenen Jagdpächter klar: Felix war nie in Gefahr. Sie sind selbst fasziniert von der Lebensweise des Tieres: Felix‘ frei gewählte Wohngemeinschaft mit den Schafen ist außergewöhnlich für einen wild aufgewachsenen Rehbock.
Gut 900 Vollerwerbsschäfer gibt es noch in Deutschland. Einer von ihnen ist Kay Krogmann. Schon als kleines Kind stand für den heute 41-Jährigen fest, die familieneigene Deichschäferei einmal zu übernehmen. Ende dieses Jahres gibt der Spiekaer seinen Beruf auf. Es ist vor allem die Rückkehr des Wolfes, die ihn zermürbt hat.
Nur zwei Hände voll, wollig-weich und schnuckelig. „So ein Flaschenlamm, das muss jawohl ein Traum sein“, hatte Anne-Katrin Lindau mal gesagt. Jetzt weiß sie und mit ihr die ganze Familie: Der Traum riecht nach Sahne und Schafspipi. Er bringt schlaflose Nächte und hüpfendes Glück – eine Geschichte wie aus Bullerbü.
In Dokus über Schafherden und Schäfer ist immer schönes Wetter. Die Weiden sind saftig. Der Himmel blau. Der Arbeitsalltag der Butjenter Deichschäfer sieht oft anders aus. Jetzt ist Ende Oktober, Regenwetter. Der Boden ist matschig. Harald und Anke Plümer treiben im warmen Nieselregen 200 Schafe vom Deich auf den Hof - zum Sortieren. „Nutzt ja nix, wir müssen die Arbeit dann erledigen, wenn wir die Zeit haben“, sagt Anke Plümer. Seit genau 40 Jahren betreiben sie mit ihren Tieren inzwischen Deichschutz in Butjadingen.
Es wird Winter, das Schaffell dicker und die trächtigen Schafe ebenfalls. Eine Zeit, in der es zu einem seltenen, aber bekannten Phänomen in der Schafhaltung kommen kann: Die Fachleute nennen es „festliegendes Schaf“. Wenn Schafe nicht mehr aus eigener Kraft auf die Beine kommen, kann es für sie lebensbedrohlich sein. Die gute Nachricht: Jeder kann helfen. Die Kreiszeitung hat mit Fachleuten aus der Region gesprochen, wie es zum Festliegen kommt und was jeder tun kann, wenn er ein Schaf in der Notlage findet.
„Spätestens bei der Schafherde hatten sie mich“, sagt Gesche Neumann. Seither schlägt ihr Herz für die „malerische“ Moorseer Mühle. Und weil es so gut passt, wird die 37-Jährige das Mühlenmuseum ab sofort leiten. Fünf Monate lang war die Stelle vakant. Die Frau aus Süddeutschland hat sich gegen insgesamt 20 Bewerber durchgesetzt.
Seit Jahresbeginn haben Landwirte und Deichschäfer in der Wesermarsch immer wieder gerissene Tiere aufgefunden. Mittlerweile ist in mehreren Fällen auch amtlich festgestellt, dass es sich dabei um Wolfsrisse gehandelt hat. Nicht nur Landwirte, sondern auch Pferdehalter sind besorgt: Die Weidesaison hat gerade erst begonnen, und es ist zu erwarten, dass es zu weiteren Rissen kommt.
Die zurückliegende Sturmflutsaison hat den Weserdeich zwischen Bremerhaven-Süd und der Bremer Landesgrenze nicht in Bedrängnis gebracht. Für den Deichverband Osterstader Marsch ist das allerdings kein Grund, sich zurückzulehnen. Die Trockenheit der zurückliegenden beiden Sommer und ein erneuerungsbedürftiges Siel sorgen für Arbeit. Weit fortgeschritten ist nach Auskunft von Oberdeichgräfe Hans-Otto Hancken der Bau von Zäunen, die die Deichschäfereien in Wersabe und Rechtenfleth vor Wolfsangriffen schützen sollen.
In der mittleren und südwestlichen Wesermarsch sorgt der Wolf zunehmend für Nervosität bei den Tierhaltern. In den Gemeinden Ovelgönne und Jade und im angrenzenden Rastede wird der Wolf immer wieder gesehen. Manche Beobachter gehen sogar davon aus, dass es sich um zwei verschiedene Tiere handelt.
Vier mutmaßliche Wolfsrisse innerhalb von sieben Tagen: bei Schäfern, Milchbauern und Rinderhaltern in der Wesermarsch steigt die Nervosität. Drei Attacken ereigneten sich in der Gemeinde Ovelgönne, eine nur wenige hundert Meter vom Dorfkern entfernt. Das vierte mal schlug das Raubtier bei Seefeld zu.
Am Freitagabend wurde bei der Nordenhamer Polizei eine Wolfssichtung beim Kernkraftwerk gemeldet, am Samstagmorgen dann beim Seenpark IV nahe Grebswarden. Vorausgesetzt, es handelt sich um dasselbe Tier und es war tatsächlich ein Wolf, dann ist er einmal von Süd nach Nord durchs Nordenhamer Stadtgebiet gelaufen. Das Thema Wolf hat spätestens jetzt auch die größte Stadt in der Wesermarsch erreicht.
Melinda steht am Rand des Geschehens und weint. Ihr Lieblingsschaf ist auch angegriffen worden. Die dicke Wolle an der Kehle ist blutgetränkt. Melinda ist zehn Jahre alt und die Tochter der Schafhalter Wilco und Anita Brouwer aus Tossens. Sie hatten ihre Schafe bis Samstag auf eine Weide bei Seefeld laufen. Dort ereignete sich gegen 10 Uhr eine blutige Attacke.
Die Mitarbeiter suchen die schwarzen Schafe: Halter, die ihre Tiere vernachlässigen, Hygienemängel im Lebensmittelhandel, Untersuchungen geschlachteter Tiere: Das alles sind Probleme, mit denen sich der Zweckverband Veterinäramt Jade-Weser befassen muss. Neben Routine war 2019 Erschreckendes dabei, auch in der Wesermarsch.
„Ayla“ ist skeptisch, gibt aber keinen Mucks von sich. Ihre Ausbildung verbietet es eigentlich, Fremde auf die Weide zu lassen. „Kommst Du hier rein, kommst Du nicht wieder raus“, so lautet normalerweise die Arbeitsmoral der großen Kangal-Hündin. Doch heute macht sie zum Glück eine Ausnahme, denn Frauchen Nicole Benning hat Besuch mitgebracht und erzählt aus dem Leben der Herdenschutzhunde aus Sothel.
Rietschen. Die Wölfinnen Lotta und Juli sind in Deutschlands Wäldern im Dienst der Forschung unterwegs. Über einen Sender geben sie Auskunft über ihre Wanderungen durch ein Land, in dem es immer mehr der streng geschützten Räuber gibt.
Mit einer seiner Herden von mehr als 250 Mutterschafen steht Kay Krogmann aus Spieka auf dem Deich bei Cuxhaven. Zwei Esel sind dabei, sie heißen Klaus und Claus. Die Schafe sind für den Erhalt der Deiche unerlässlich, sie verdichten den Boden und halten die Grasnarbe kurz.
Noch einmal lässt sie ihren Blick über die Herde schweifen. Friedlich knabbern Schafe und Ziegen an Heide, Birken und Kiefern. „Ich freue mich, wenn die Tiere mittags so richtig schief aussehen“, sagt Sabine Klatt. „Dann weiß ich, dass ich was richtig gemacht habe.“ Schief sehen die Tiere aus, weil sich ihr im Körper links liegender, vollgestopfter Pansen sichtbar ausbeult. Die Schafe und Ziegen sind pappsatt und schläfrig, und auch die Schäferin kann ans Mittagessen denken. Gegen 14 Uhr endet ihr Arbeitstag.
Der weiß-braune Mischlingshund tobt über die Wiese und den Acker am Debstedter Weg – ohne Leine. Angesprochen auf die eigentlich geltende Leinenpflicht will die Hundebesitzerin – die ihren Namen nicht verraten möchte – davon nichts wissen. Schließlich tue ihr Hund ja niemandem etwas, sagt sie. Doch in der Stadt Geestland häufen sich derzeit die Beschwerden wegen freilaufender Hunde.
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