Das Grauen von Auschwitz steht für die unvorstellbare Dimension der Verbrechen des Nationalsozialismus. Aber es ist eine norddeutsche Stadt, Hamburg, wo sich kurz vor dem Fall des Dritten Reichs die ganze Barbarei des Regimes und seiner Helfershelfer, die Abkehr von aller Menschlichkeit noch einmal wie komprimiert in einem einzelnen Geschehen zeigt. Im KZ Neuengamme werden seit Monaten 20 jüdische Kinder, zwischen fünf und zwölf Jahre alt, zu grausamen medizinischen Experimenten missbraucht. Als die Alliierten heranrücken, versuchen die Täter, das Verbrechen zu vertuschen. Am 20. April 1945, dem letzten Geburtstag Adolf Hitlers, weniger als drei Wochen vor Ende des Krieges, werden die Kinder in den Keller einer Schule am Bullenhuser Damm gebracht und von SS-Leuten an einem Haken an der Wand erhängt. Eines nach dem anderen.